Heerstraße, Heerstraße 190-212, Frankfurt

Als typische Wohnanlage der 60iger Jahre ergeben die Gebäude
Heerstraße 190 – 212 ein weit verbreitetes Bild unserer heutigen
Stadtlandschaften: Dreigeschossige offene Zeilenbebauungen mit
großzügig durchgrünten Zwischenräumen, deren Aufenthaltsqualitäten
infolge zunehmenden Verkehrs gelitten haben. Ebenso entsprechen
die bautechnischen Eigenschaften in Hinblick auf Themen
wie Wärmeschutz und Haustechnik oftmals nicht mehr dem heutigen
Standard. Unabhängig von einer Vermietung oder Umwandlung in
Privateigentum stellt der große Anteil an Gemeinschaftsflächen sich
betriebwirtschaftlich nachteilig dar. Hierin liegt das Potential, durch
Nachverdichtung von zusätzlichen Baukörpern oder aufgestockten
Geschossen mit zusätzlichen Wohneinheiten das Verhältnis von
Grundstücksfläche zu Wohnfläche zu optimierten. Der hierdurch
generierte wirtschaftliche Mehrwert ermöglicht im Rahmen eines
Gesamtkonzeptes eine gestalterisch wie technisch nachhaltige
Aufwertung.

In enger Abstimmung mit Bauaufsicht und Stadtplanungsamt
wurde ein Gesamtkonzept von als Staffelgeschoss ausgebildeten
Aufstockungen und zwischen die Bestandsgebäude eingestellten
Neubauten erarbeitet. Hergestellt werden Wohnungen unterschiedlicher
Größe sowie jeweils eine kleine Gewerbeeinheit in den Erdgeschossen
der Neubauten. Die Neubauten leisten durch Nutzung und
Positionierung sowohl eine Aufwertung des Straßenraums der Heerstraße
als auch der Grünräume zwischen den Gebäuden, die jetzt
einen Hofcharakter erhalten. Während die Neubauten in konventioneller
Massivbauweise mit Kalksandsteinwänden und Betondecken
errichtet werden, erfolgt die Ausführung der Aufstockungen in Stahlleichtbauweise
mit vorgefertigten Tafelelementen. Bedingt durch die
begrenzten Lastabtragungsreserven der Bestandsbebauung konnte
die Aufstockung nur als Leichtbau realisiert werden.

Leistungen:
Objektplanung, Tragwerksplanung, Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz

Bauherr:
INDUSTRIA Bau- und Vermietungsgesellschaft mbH

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